Die Augenbrauen sind ein polarisierendes Merkmal des Gesichts, entweder zu buschig, zu dick, zu dünn oder zu künstlich.

In den 80er Jahren waren buschige Wimpern angesagt, in den 90ern dagegen zum dünnen Strich gezupfte Härchen, heute sind volle „Eyebrows on fleek“ bei Instagram in.

Die Menschen legten schon immer großen Wert auf Ihre Augenbrauen, da diese stets im Fokus stehen und nicht unterschätzt werden sollten. Ursprünglich liegt die Hauptfunktion der Augenbrauen im Schutz der Augen. Auch unsere Gefühle können wir durch ihre Ausdrucksstärke nach außen tragen. Also ist es verständlich, dass wir diese Partie besonders betonen.

Voll und natürlich ist angesagt

Der Stylist stellt sich zuerst die Frage: Welche Augenbrauen passen zu der Kundin und ihrem Gesicht und wie möchte sie wirken ? Möchte sie eher einen exakten, geradlinigen Look oder darf es etwas natürlicher sein ? Der Trend geht seit einigen Jahren zur markanten buschigen Braue, jedoch mit neuer Devise: mehr Natürlichkeit. Je natürlicher und leichter die vollen Brauen wirken, desto besser, am besten ungezupft. Trotzdem müssen sie ordentlich in Form gekämmt sein, gepflegt wirken und keinesfalls wild durcheinander wachsen.

Beim Zupfen sollte immer unterhalb der Braue begonnen werden. Die obere Linie wird für einen schönen Schwung benötigt und sollte, wenn überhaupt, nur ganz vorsichtig gezupft werden. Zupft man zu viel, erreicht man schnell das Gegenteil.

Man unterscheidet verschiedene Techniken zum Formen der idealen Augenbraue:

• mit Faden zupfen
• mit Pinzette zupfen
• mit Wachs

In vielen orientalischen Ländern ist das Zupfen mit Faden weit verbreitet. Man benötigt bei dieser Technik zwar Übung, aber diese Art des Zupfens ist sehr effizient und geht sehr schnell. Durch die Drehbewegung des Fadens kann man selbst die kleinsten Flaumhaare entfernen, die oft mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.

Beim Zupfen mit der Pinzette sollte man darauf achten, dass die Pinzette, flache und leicht angeschrägte Spitzen besitzt, damit man die feinen Härchen leicht greifen kann. Bevor man beginnt sollten die einzelnen Härchen mit einem Augenbrauenbürstchen von unten nach oben gekämmt werden. Die Haut um die zu zupfenden Haare unbedingt mit zwei Fingerspitzen spannen, dadurch lassen sich die Härchen besser heraus ziehen, für das Schmerzempfinden der Kundin ebenfalls zum Vorteil. Die Härchen sollten nur in Wuchsrichtung gezupft werden um ein Abbrechen zu vermeiden. Auf keinen Fall wild drauf loszupfen, sondern langsam Härchen für Härchen, damit man nicht zu viel weg zupft, wodurch Löcher entstehen können.

Bei der Verwendung von Wachs ist ein hohes Maß an Übung und Sorgfalt erforderlich, denn ist man kurz unkonzentriert, kann es passieren, dass die Brauen unsymmetrisch werden, weil man viel zu viel entfernt hat.

Egal welche Methode man anwendet, man sollte immer wieder einen Schritt zurücktreten, um die Form und Symmetrie der beiden Augenbrauen zu überprüfen.

Nach dem Zupfen sollte eine feuchtigkeitsspendende Creme aufgetragen werden, um Schwellungen oder Rötungen vorzubeugen.

Da die wenigsten Menschen von Natur aus symmetrische und volle Augenbrauen besitzen, kann man nach dem Zupfen mit Make-Up nachhelfen.

Auf dem Markt gibt es unzählige unterschiedliche Brauenprodukte, zu den Klassikern zählen:

transparente oder getönte Gele, Pomaden, Augenbrauenstift oder -puder.

Augenbrauen sind der Rahmen des Gesichts. Sie können es schmaler oder breiter erscheinen lassen. Folgende Übersicht zeigt die Effekte, die bei richtigem Styling erzielt werden können.

• Breites Gesicht: Kräftige, hoch gezogene und in einem großen Bogen verlaufende Brauen lassen das Gesicht länger erscheinen.
• Längliches Gesicht: Durch möglichst gerade Brauen wirkt das Gesicht optisch verkürzt und harmonischer.
• Ovales Gesicht: Ideal verlaufen die Brauen in einem leichten Bogen, lang und nicht zu hoch gezogen.
• Schmales Gesicht: Zu einem zierlichen Gesicht passen am besten schmale, elegant geschwungene Brauen.

Definiert mit Augenbrauengel

Am natürlichsten sind Gele, diese geben den Augenbrauen mehr Halt. Sie sind sowohl transparent als auch farbig erhältlich, dadurch kann man die Brauen etwas dunkler und ausdrucksstärker erscheinen lassen. Durch kräftiges Kämmen nach oben kann man widerspenstige Härchen in Form bringen und die Brauen erscheinen buschiger und voller. Das Gel definiert die Brauen, ohne sie unnatürlich und überschminkt aussehen zu lassen.

 Aufgefüllt mit Brauenpuder

Etwas intensiver, aber ebenfalls natürlich sind Augenbrauenpuder. Diese lassen die Brauen voluminöser und definierter wirken. Hierbei ist jedoch wichtig, den Puder nur auf die Braue aufzutragen und nicht darüber hinaus. Um einen natürlich wirkenden Farbverlauf zu erhalten, setzt man den Pinsel am hinteren Ende der Braue an und arbeitet sich ohne nochmals das Produkt aufzunehmen nach vorne. Vorne sollten die Brauen heller undweniger aufgefüllt sein als hinten sein, damit sie nicht künstlich und balkig aussehen.

Präzise mit Stift und Pomade

Mit einem Stift lassen sich Augenbrauen wesentlich exakter auffüllen. Wichtig dabei ist, nur an den Stellen, die lückenhaft sind, kleine härchenartige Striche zu zeichnen, um den Eindruck einer vollen Braue entstehen zu lassen.

Mit einer Augenbrauenpomade lässt es sich sehr präzise arbeiten, da die Konsistenz cremig und fester ist. Aufgetragen wird diese am besten mit einem abgeschrägten, feinen Pinsel. Auch hier sollte wieder am hinteren Ende der Braue begonnen werden, damit man nach vorne hin einen schwächer werdenden und einen natürlich wirkenden Farbverlauf erhält. Da diese Produkte meist stark pigmentiert sind, verzeihen sie keine Fehler. Bei Anwendung dieser Methode bedarf es etwas mehr Übung, aber damit kann man jede Augenbrauenform schaffen die man möchte.

Nachdem nun die Augenbrauen ausgefüllt und geformt sind, können wir noch eine Sache tun:

„Highligten“. Hierzu benötigt man einen Concealer der etwas heller ist als die Hautfarbe der Kundin. Diesen trägt man mit einem kleineren, flachen Pinsel unterhalb des Augenbrauenbogens auf, um die Konturen der Braue schärfer und definierter werden zu lassen. Wer möchte kann auch eine kleine Menge oberhalb der Augenbraue auftragen (zum Beispiel den Rest der sich noch auf dem Pinsel befindet). Es ist jedoch darauf zu achten, nicht zu viel von dem Produkt aufzutragen, da es sonst plakativ und unnatürlich wirkt.

Kein Puder bei trockener Haut

Danach wird der Concealer mit einem Puder fixiert. Er sorgt dafür, dass der Concealer über den Tag nicht verrutscht und in die Augenfältchen gelangt. Wer zu trockener Haut um die Augenpartie neigt, sollte auf den Puder verzichten, da dieser zusätzlich austrocknend wirkt und sich so Hautschüppchen bilden können.

In diesem Fall sollte auf einen weichen, hautfarbenen Kajalstift oder einen extra Augenbrauen-Highlighter-Stift zurückgegriffen werden.

Besondere Highlights zum Schluss

Wem das immer noch nicht ausreicht, der kann unterhalb des höchsten Punktes des Augenbrauenbogens einen Highlighter in Creme-oder Puderform auftragen. Dieser verschafft die Illusion, einer noch stärker gebogenen Braue mit noch mehr Ausdruck. Die Farbe sollte nicht zu dunkel sein, der Highlighter sollte immer heller als die Hautfarbe sein und zum Hautton passen.