Durch oxidativen Stress sieht die Haut alt aus. Wie bereits bekannt, hinterlässt ein intensives Sonnenbad Schäden in der Haut, die diese vorzeitig altern lässt. Bei oxidativem Stress besteht ein Ungleichgewicht zwischen Antioxidanzien und Oxidanzien, sodass freie Radikale und reaktive Sauerstoffspezies (reactive oxygen spezies, kurz: ROS) überwiegen.

Weitere schädliche Umwelteinflüsse wie z. B. Feinstaub, Ozon oder UV-Strahlung lösen ebenfalls einen Überschuss von ROS aus. Aber auch Schlafmangel, psychischer Stress oder Rauchen zählen zu den Stressoren, die zu viele ROS hervorrufen. Deshalb zählt oxidativer Stress zur Hauptursache vorzeitiger Hautalterung.

Unser Körper produziert laufend ROS, die an vielen wichtigen Prozessen in unserem Organismus beteiligt sind und durchaus auch positive Aufgaben erfüllen. Um die Reaktivität der Zellen und das innere Milieu des Körpers aufrechtzuerhalten, ist die Produktion für den Organismus von essenzieller Bedeutung.

Die Mitochondrien sind primäre Orte der ROS Produktion. Bei normalen Bedingungen wird der oxidative Schaden in der Zelle auf ein Minimum reduziert. Ist der Körper jedoch Noxen (schädigende Stoffe) oder äußeren Belastungen ausgesetzt, entsteht ein Überschuss an ROS, also oxidativer Stress. Eine Folge davon ist ein oxidativer Prozess (Lipidperoxidation), bei dem Lipide beschädigt werden. Dadurch wird die Funktion der (lipidhaltigen) Zellmembranen beeinträchtigt. Bereits bei kurzfristiger Bestrahlung der Haut mit UV-Strahlen entstehen ROS durch die Spaltung von Wassermolekülen.

Studien zeigen, dass die Lipidperoxidation der Hautzellen nach Belastung mit UV deutlich erhöht ist.

Eine ausgewogene Ernährung beugt oxidativem Stress in der Haut vor. Eines der bekanntesten Antioxidanzien ist das Vitamin C, welches der Körper nicht selbst produzieren kann. Deshalb ist der Körper auf die Zufuhr angewiesen. Paprika, Tomaten, Zitronen und Orangen sollten zum Speiseplan gehören. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass nur reif geerntete Produkte auf den Tisch gelangen, da diese weit mehr Schutz gegen freie Radikale bringen, als Obst, das bereits einen weiten Weg hinter sich gebracht hat.

Gegen oxidativen Stress in der Haut haben sich als kosmetische Wirkstoffe Antioxidanzien bewährt. Auch da gilt Vitamin C als Klassiker, es bringt konservierende Eigenschaften für das Hautpflegeprodukt mit und schützt die Zellen vor freien Radikalen. Die Kollagenneubildung wird durch hochdosiertes Vitamin C angeregt und stimuliert den Bindegewebsstoffwechsel.

Vitamin E (Tocopherol) gilt in der Kosmetik ebenfalls als effektives Antioxidans, da es der Hemmung der Kollagenbiosynthese entgegen wirkt, die durch ROS verursacht wird. Die Wirkung von Vitamin E wird durch die Kombination mit Vitamin C noch verstärkt, sodass das Zusammenspiel beider Vitamine eine hohe antioxidative Wirkung und einen noch höheren Schutz vor freien Radikalen zur Folge hat.

Q10 (Ubichinon) ist ein Bestandteil der Mitochondrien. Es verfügt selbst über antioxidative Eigenschaften, es unterstützt wie Vitamin C, die antioxidative Wirkung von Vitamin E. Die äußerliche Anwendung ist sinnvoll, da im Alter das natürliche Vorkommen von Ubichinon (Q10) in der Epidermis (Oberhaut) abnimmt. Es ist heute in zahlreichen Kosmetikprodukten zu finden.

Neben den drei Klassikern, Vitamin C, Vitamin E und Q10 gibt es eine weitere Vielzahl von antioxidantiven Wirkstoffen in der Kosmetik, z. B. Hyaluronsäure, Polyphenol Resveratrol oder Ferulasäure.

Eine Kombination aus einem angepassten Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung und ausgewählte kosmetische Wirkstoffe bieten einen effektiven Schutz vor oxidativem Stress.